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Fünf Fantasy-Bücher über Drachen

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Fünf Fantasy-Bücher über Drachen

 

Christian Handel, 27.07.2017

Ob als grausamer Hüter riesiger Goldschätze, mächtiger Verbündeter oder gestaltwandelnder Liebhaber – der Drache gehört zum Standardrepertoir der Phantastik. Nur fünf Romane aus dem unüberschaubaren Hort an empfehlenswerten Drachenromanen zu wählen, ist fast unmöglich. Wir haben’s trotzdem getan und stellen hier Bücher vor, die die faszinierenden Fabelwesen jeweils ganz unterschiedlich repräsentieren:

Die Drachenreiter von Pern von Anne McCaffrey

Wenn man über Drachenromane schreibt, kommt man an Anne McCaffrey nicht vorbei. Ihr Romanuniversum über die Drachenreiter von Pern avancierte zum Kult. Wie Marion Zimmer Bradleys Darkover-Zyklus sind McCaffreys Pern-Romane Science Fantasy, vermischen also Elemente der Fantasy mit Elementen der Science Fiction und lassen sich größtenteils unabhängig voneinander lesen. Handlungsort ist der Planet Pern. Wann immer er auf seinem Weg durch das Universum einen roten Wanderstern passiert, regnet es lebensbedrohliche Sporen. Weil nur Feuer die Gefahr aus dem All vernichten kann, züchteten die menschlichen Kolonisten Perns eine echsenartige Lebensform zu „Drachen“, mit denen sie sich telepathisch verbinden können. Im Februar 2017 hat Heyne die wichtigsten Romane aus dem Zyklus als E-Book neu aufgelegt.

Die Mächte des Feuers von Markus Heitz

Wo sich Zwerge herumtreiben, sind in der Regel Drachen nicht weit. Markus Heitz‘ Romane Die Mächte des FeuersDrachenkaiser und Drachengift spielen allerdings nicht in einer High-Fantasy-Welt, sondern in einer alternativen Variante unserer 1920er Jahre: in Zeppelinen überquert man den Atlantik, der Tonfilm wurde gerade erfunden – und mächtige Drachen lenken heimlich die Geschicke der Welt. Niemand ist gut auf diese Fabelwesen zu sprechen, denn bei Heitz sind sie tyrannische Bestien mit mächtigem Appetit – auf Menschenfleisch. Deshalb kämpft man bereits seit Jahrhunderten gegen die feuerspeienden Monstren – sowohl in weltlichen Organisationen wie der Kampfeinheit Skyguards als auch in Kirchenorden wie dem Officium Draconis. Heitz‘ Drachen sind anders, das Setting ist frisch, und seine Bücher machen richtig Spaß.

Das Lied des Eisdrachen von George R. R. Martin

Dracarys – Feuer! Klar, wenn man an George R. R. Martin und Drachen denkt, kommt einem zuerst Game of Thrones bzw. Das Lied von Eis und Feuer in den Sinn. Lange vor Die Herren von Winterfell hat der Bestsellerautor allerdings bereits eine kleine, melancholische Novelle über einen Drachen geschrieben. Protagonistin ist Adara, die in einer klirrend kalten Nacht geboren wurde: ein befremdlich ernstes Mädchen, das nur im Winter richtig glücklich zu sein scheint. Dann trifft sie in ihrem Schloss aus Schnee einen Eisdrachen. Die beiden schließen eine ungewöhnliche Freundschaft – die eines Tages von königlichen Kriegern bedroht wird. Die märchenhafte Erzählung, hoffnungsvoll und traurig zugleich, bietet wirklich nur ein kurzes Lesevergnügen. In nicht mal einer Stunde ist man durch. Aber sie ist sehr berührend.

Die Töchter des Drachen von Wolfgang Hohlbein

Auch in diesem Buch sind Drachen Wesen, die verachtet und gefürchtet werden – zumindest bis Talianna hinter das Geheimnis der Töchter des Drachen kommt. Weil ihr Zuhause von Drachen bis auf die Grundfesten zerstört wurde, hegt Taly ihr Leben lang einen Hass, der ebenso heiß brennt wie Drachenfeuer. Gemeinsam mit ihrem seltsamen schildkrötenartigen Gefährten zieht sie durch eine trostlose Wüstenwelt auf der Suche nach Rache, bedroht nicht nur von feuerspeienden Lindwürmern, sondern auch von käferartigen Monstren. Im Showdown kommt jedoch alles anders.

Hohlbein überrascht in Die Töchter des Drachen mit einer ungewöhnlichen und stimmungsvollen Welt, die man von der Atmosphäre her am ehesten mit der von Conan vergleichen könnte. Das in sich abgeschlossene Sequel Der Thron der Libelle stellt diese Welt dann nochmal gehörig auf den Kopf. 

Die Feuerreiter Seiner Majestät von Naomi Novik

„Die körperlichen Eigenschaften meiner Drachen beruhen auf dem, was wir über Dinosaurier wissen“, hat Naomi Novik einmal im Interview verraten. Neun Bände umfasst ihre Saga um den Drachen Temeraire und seinen Reiter, den britischen Kapitän Will Laurence. Sie spielen zur Zeit der Feldzüge Napoleons, allerdings setzt die Luftwaffe nicht auf Flugzeuge, sondern auf Drachen. Will Laurence wird eher widerwillig zum Feuerreiter der Britischen Krone, nachdem er in einer Seeschlacht eines der wertvollen Eier erbeutet hat, welches eigentlich für Napoleon Bonaparte selbst bestimmt war – und das in seiner Obhut schlüpft. Im Verlauf der Reihe werden Temeriare und Will in aufregende Abenteuer verwickelt: sie besuchen das Osmanische Reich, begehen Hochverrat, werden nach Australien geschickt und immer wieder ins Politik- und Kriegsgeschehen verwickelt.  Der jüngste Band, Drachensieg, erschien im März in deutscher Übersetzung.

Bonus-Filmtipp:

Dragon  - Love Is A Scary Tale

Die oben genannten Bücher waren euch allesamt nicht romantisch und märchenhaft genug oder ihr seid Lesemuffel? Dann probiert es mal mit dem osteuropäischen Fantasystreifen Dragon – Love Is A Scary Tale, den man als Variante des Die Schöne und das Biest-Stoffes bezeichnen darf. Wer solche Geschichten mag, kommt hier wirklich auf seine Kosten! Der Trailer fängt den Film visuell und handlungstechnisch sehr gut ein, deshalb lasse ich diesen jetzt für sich sprechen:

Wie eingangs erwähnt: Unsere Aufzählung hatte gar nicht die Absicht, die wichtigsten, bekanntesten oder besten Drachenromane aufzuzählen. Umso mehr interessiert uns heute: Was sind eure Highlights? Welcher Drachenroman hat sich in euer Herz gestohlen? Was sollten wir auf unseren SUB packen?

Christian Handel

Christian Handel bloggt seit 2007 auf seiner Website www.fantasy-news.com über phantastische Themen und liebt Stoffe über starke Frauen, märchen- und mythenhafte Motive und queere Themen. Im Oktober erschien im Drachenmond Verlag die...