TOR Team, 15.03.2019
Ihr habt uns eure fünf Lieblingsromane aus der Science Fiction genannt. Ergebnis ist eine Liste mit den 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten. In vier Teilen erfahrt ihr mehr über die 100 Titel. Los geht es mit den ersten 25 Romanen (Teil 1). Die Liste stellt übrigens kein Ranking dar.
- Top 100: Alle 100 Titel auf einen Blick
- zu Teil 2 (Titel 26 bis 50)
- zu Teil 3 (Titel 51 bis 75)
- zu Teil 4 (Titel 76 bis 100)
Zur Auswahl von "Die 100 besten Science-Fiction-Bücher aller Zeiten" auf Tor Online: Innerhalb von zwei Wochen reichten 219 Teilnehmer 1099 Nominierungen ein, die sich auf insgesamt 450 verschiedene Titel verteilten. Aus diesen 450 Bücher hat eine sechsköpfige Jury (drei Frauen, drei Männer) ihre 100 Favoriten ausgewählt. Los geht's mit den ersten 25 Titeln:
Die Nummern vor den Titeln stellen keine Platzierungen und kein Ranking dar, sondern dienen nur zur Orientierung!
#1 Doktor Ain - James Tiptree Jr.
1975 behauptet SF-Legende Robert Silverberg (in einem Vorwort zu einer Kurzgeschichtensammlung seines Brieffreundes James Tiptree Jr.!) steif und fest, dass sich hinter dem Pseudonym nur ein Mann verbergen könne, da keine Frau im Stande sei, so zu schreiben. Alice B. Sheldon dürfte sich da ins Fäustchen gelacht haben, denn die Lebensgeschichte der Psychologin, die den amerikanischen Geheimdienst CIA mit aufgebaut hat, ist ebenso spannend, wie die SF-Geschichten, die sie unter obigem Pseudonym geschrieben hat. In Doktor Ain finden sich frühe Geschichten Tiptrees aus den 1960er-Jahren, die das damalige Genre (und andere Themen, zum Beispiel die Bürokratie) mit viel Humor auf die Schippe nehmen, aber immer auch einen ernsten Kern enthalten.
#2 Die Drachenreiter von Pern - Anne McCaffrey (Dragonriders of Pern, 1977 - 2012)
Die Drachenreiter von Pern wirkt auf den ersten Blick wie ein Fantasyroman, und Fantasymotive spielen durchaus auch eine Rolle in dieser Geschichte, die auf dem von Menschen kolonisierten Planeten Pern spielt, dessen Gesellschaft nach einem Ereignis in mittelalterliche Strukturen zurückgefallen ist, aber teilweise immer noch moderne Technologien besitzt. Drachen - also die gezüchteten, einheimischen Flugechsen - sind für den Plot zentral, aber Raumschiffe und der Weltraum spielen auch weiterhin eine Rolle. Zwischen 1977 und 2012 sind 25 Romane aus diesem Zyklus erschienen, für ihre Novelle Die Drachenkönigin erhielt McCaffrey 1968 den Hugo Award.
#3 Hier sangen früher Vögel - Kate Wilhelm (Where Late the Sweet Birds Sang, 1976)
Die Hugo-Gewinnerin von 1977, die bei uns in Deutschland leider ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Aufgrund eines absehbaren Weltuntergangs baut sich die Familie Sumner in einem abgelegenen Tal ein Forschungszentrum mit der Absicht, so das Überleben der Menschheit zu sichern. Nach Atomkriegen und anderen Katastrophen ist die Menschheit steril und die Sumners züchten Klone von sich selbst, was sich als schwieriger herausstellt als gedacht. In seinem ersten Band über die Hugo-Awards schreibt Juror Hardy Kettlitz: "Es ist erstaunlich, dass dieser Roman so erfolgreich geworden ist, ist er doch zu weiten Teilen völlig unglaubwürdig." So unterschiedlich können die Meinungen sein, drei seiner MitjurorInnen sahen das anders. Und selbst wenn das Buch Hier sangen früher Vögel vielen Kritikern nicht gefällt, gibt es doch vor allem im englischsprachigen Raum bis heute kontroverse Diskussionen darüber. Auch auf diese Weise kann ein Buch sehr einflussreich sein.