Fantasyblogger, 05.01.2021
Frauen können alles – und glücklicherweise zeigen das immer mehr Autorinnen und Autoren. Sie entwerfen dabei in ihren Fantasy-Büchern Protagonistinnen, die in ganz unterschiedlichen Rollen auftauchen.
Auch die Fantasy-Literatur ist bestimmten Moden unterworfen. Galten zum Beispiel einige Zeit lang Zauberin, Prinzessin oder böse Stiefmutter als typische Figuren, die weiblich sein sollten, sind in den vergangenen Jahren mehr Diebinnen, Attentäterinnen und Herrscherinnen in phantastischen Welten unterwegs. Und schon bald könnte das Pendel in eine ganz andere Richtung schwingen. Feiern wir die Vielfalt der Frauen-Rollen!
1. Dolch und Münze | Daniel Hanover
Auch wenn derzeit Kämpferinnen und Rächerinnen die meiste Aufmerksamkeit bekommen, gibt es auch die Rolle noch, die nur Frauen einnehmen können: die der Mutter. Clara Kalliam wird zu Beginn von Dolch und Münze als Ehefrau und Mutter eingeführt. In Antea mit seinem reaktionären Gesellschaftsbild bleiben Frauen auch keine anderen Möglichkeiten.
Doch der Umsturz im Reich und der nachfolgende Krieg verändern nicht nur das Leben der adeligen Clara. Sie allerdings ist in der Lage sich rasch anzupassen – und wird zur Revolutionärin. Um ihre Kinder und die Kinder anderer zu schützen, intrigiert sie gegen den Tyrannen Geder Palliako und seine Spinnenpriester. Dabei nutzt sie geschickt aus, dass Frauen in Antea wenig zugetraut wird.
2. Die Töchter von Ilian | Jenny-Mai Nuyen
Doch sind Frauen an der Macht automatisch besser als ihre männlichen Pendants? Jenny-Mai Nuyen verneint dies in Die Töchter von Ilian. Die Figur im Roman, an der sich dies zeigt, ist Walgreta. Die Zwergin wird zum Herrschen auserwählt. Sie soll eine Verbindung mit dem Menschenstammt der Urier eingehen, um so die Macht der technologisch überlegenen, aber weniger zahlreichen Zwerge zu sichern.
Walgreta hängt zwar eigentlich dem Traum einer gerechten Herrschaft weiser Frauen nach. Doch letztendlich gibt sie diesen Weg auf und opfert sogar ihre große Liebe um der Macht und des Einflusses willen.
3. Draconis Memoriae | Anthony Ryan
Von der Agentin mit der Lizenz zum Töten bis zu einer der letzten Hoffnungen der Menschheit: Liz geht in den Draconis Memoriae von Anthony Ryan einen Weg, bei dem sie sich auf ihre Fähigkeiten als Magierin verlassen muss. Doch sie tritt Drachen und menschlichen Gegnern furchtlos entgegen und hat kaum Skrupel zu töten.
Manchmal wirkt sie ein wenig wie eine Kopie männlicher Superhelden (die öfter etwas oberflächlich geraten). Doch besonders im zweiten Band erlaubt Ryan seiner Protagonistin auch Selbstzweifel; zumal sie zum Großteil auf ihre magische Verstärkung verzichten muss, da sie kein Drachenblut zur Verfügung hat.