Das ist ein Ort, den man als Fremder am liebsten sofort wieder verlassen möchte, wenn nachts der Nebel aus dem Wald aufzieht, die Raben unheilvoll krächzen und die Einheimischen einem unfreundliche Blicke zuwerfen. Hier aufzuwachsen macht einen hart und verbittert. Über allem thront der Wald, der mit seiner keltischen Mystik gibt und nimmt.
Es dreht sich alles um die kleine Polizeistation von Major Laurène Weiss (Suliane Brahim), der der Wald auch schon einiges genommen hat. Da ist der alte Hase unter den Polizisten, mit rauer Schale und weichem Kern, der schwule Partner von Major Weiss, der als Stimme der Vernunft agiert, und meist scheitert. Und da ist die junge Nachwuchsbeamtin, die von zwei undurchsichtigen Raben verfolgt wird.
Eine ziemlich große Truppe für so einen kleinen Ort, aber wie sich zeigen wird, eigentlich noch viel zu klein für dieses Provinzmoloch, in dem der Tod hinter jeder Ecke zu lauern scheint, wo sich Intrigen und Geheimnisse zu einem dichten Dunst konzentrieren, der den Bürgern fast den Atem raubt. Ein undurchsichtiger Bürgermeister und Lokalpatron, der mit dem Sägewerk das wirtschaftliche Rückgrat des Ortes schließt; sein noch zwielichtigerer Vater, der unerbittliche Patriarch, der die Fäden im Hintergrund zieht. Hier kennt jeder jeden, der Filz ist dicht, alle haben eine Geschichte, die sie mit den anderen verbindet, Kriminelle wie Ordnungshüter: Dorfleben.
Eine Mischung aus "Fall der Woche" und episodenübergreifenden Handlungssträngen
Die Serie erzählt pro Folge eine abgeschlossene Geschichte, meist ein ziemlich gut konstruierter Kriminalfall, hat darüber hinaus aber auch einige wirklich unheimliche Handlungsbögen im Hintergrund folgenübergreifend laufen, deren Ursprung teils 30 Jahre zurückreicht. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Verschwinden der Schülerin Marion Steiner, der Tochter des Bürgermeisters.