Weird Fiction
Weird Fiction ist auch so ein Grenzgänger, der sich nicht genau definieren lässt. Vor allem geht es um Geschichten, die irgendwie seltsam sind und aus der Norm fallen, aber nicht so grotesk und extrem wie die Bizarro Fiction. Zu den bekannteren Autoren kann man z. B. Robert Aickman (Dark Entries, 1964) mit seinen merkwürdigen Kurzgeschichten zählen, oder auch J. G. Ballard (Crash, 1973; Betoninsel, 1974), auch wenn dieser vor allem der Science Fiction zugeschrieben wird. Aktuellere Autoren sind Jeff VanderMeer (Stadt der Heiligen und Verrückten, 2001), Lucius Shepard (Ein Handbuch Amerikanischer Gebete, 2004), Jeffrey Thomas (Punktown, 2000) und China Miéville mit seinen Bas-Lag-Romanen (z. B. Perdito Street Station, 2000).
Fazit
Es gibt nicht den Horror, sondern eine große Bandbreite an Untergenres und verschiedensten Elementen und Einflüssen. Von subtilem Grusel, über Coming-of-Age-Horror bis zu Ekelsplatter und Torture Porn ist alles dabei. Das Genre ist so vielfältig und vital wie das Leben selbst, auch wenn es auf dem deutschsprachigen Buchmarkt meist nur in kleinen aber lebhaften Nischen stattfindet.
Und zu guter letzt: Hier einige Verlage, die gute Anlaufstellen für Horrorbücher sind:
Wenn es um Übersetzungen aus dem englischsprachigen Raum geht, ist der Festa Verlag die erst Anlaufstelle; kein Verlag veröffentlicht pro Jahr so viele Horrorbücher wie der Verlag aus Leipzig. Deutschsprachige Autorinnen bringt er allerdings prinzipiell nicht heraus.
Das Programm des Luzifer Verlags ähnelte in der Anfangszeit doch frappierend dem von Festa, mit der Zeit ist es dem Kleinverlag allerdings gelungen, ein eigenes Konzept zu entwickeln, sich vom Vorbild zu lösen und auch deutsche AutorInnen wie Andreas Gruber, Markus K. Korb oder Michael Dissieux zu veröffentlichen. Ähnlich wie bei Festa hat das Thriller-Segment allerdings stark zugenommen.
Voodoo Press war eine gute Adresse für Autoren, die bei anderen Verlagen ausgemustert wurden, doch im Laufe der Jahre konnte auch hier ein eigenes Konzept mit durchaus anspruchsvolleren Titeln wie z. B. December Park(2014) von Ronald Malfi entwickelt werden. Leider zahlte sich das nicht in steigenden Verkäufen aus, weshalb der Verlag jetzt seine Pforten geschlossen hat. Restbestände können noch erworben werden.
Amrun ist sehr breit aufgestellt, was Genrevielfalt angeht, für deutschsprachigen Horror ist der Verlag aber auf jeden Fall eine wichtige Adresse mit AutorInnen wie Faye Hell, Simona Turini und Vincent Voss im Programm.
Genreinsidern ist der Blitz Verlag schon seit Jahren ein Begriff, im Verlag findet man Frühwerke von Kai Meyer, aber auch neuere AutorInnen wie Nina Horvath oder Jörg Kleudgen sowie Heftromane und Anthologien.
Der Golkonda Verlag aus Berlin ist zwar kein ausgewiesener Horrorverlag, hat aber mit Autoren wie Laird Barron, Tobias O. Meißner oder Malte S. Sembten ein kleines und feines Angebot.
Erste Anlaufstelle für deutschsprachige Horrorkurzgeschichten ist das regelmäßig erscheinende Magazin Zwielicht, das ein breites Spektrum an Autorinnen und Autoren der Horrorszene im deutschsprachigen Raum