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NEWS: James Webb und die Cartwheel Galaxy

James Webb und die Cartwheel Galaxy
© NASA, ESA, CSA, STScl

Markus Mäurer, 08.08.2022

Außerdem in den News: Der Phantastikpreis Wetzlar für Sabrina Železný, die Phantastik Bestenliste August und eine Twitch-Diskussion über die Trennung von Werk und Autor*in.

#1 Das James-Webb-Teleskop hat wieder zugeschlagen

Erneut ist dem James-Webb-Teleskop der NASA eine spektakuläre Aufnahme gelungen, die so noch nie zu sehen war (und es handelt sich dabei nicht um eine Wurst). Die sogenannte Cartwheel Galaxy, in der es ziemlich chaotisch zugehen soll, beheimatet in ihrem Zentrum ein Schwarzes Loch. Sie liegt 500 Millionen Lichtjahre entfernt, und ihre Wagenrad-Form entstand dadurch, dass hier eine große Spiralgalaxie mit einer kleineren Galaxie - die nicht auf dem Bild zu sehen ist - verschmilzt.

#2 Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2022 für Sabrina Železnýs

Der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2022 geht an Sabrina Železný für ihren Roman Kondorkinder - Das Spiegelbuch und die verlorenen Geschichten. In einer Zeitspanne vom 17. bis zum 21. Jahrhundert erzählt sie eine Geschichte aus der Zeit der Kolonisierung Lateinamerikas voller Magie, Mythen und Fabelwesen aus Perspektive der indigenen Bevölkerung. Die Preisvergabe findet am 10. September während der Wetzlarer Tage der Phantastik in der Phantastischen Bibliothek statt.

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#3 Twitchtalk: Trennung von Werk & Autor*In - Darf man das? Will man das? Geht das überhaupt? Und warum?

Wie gut können Werk und Autor*in getrennt werden? Der Frage gehen unter anderem James Sullivan, Jasmin Neitzel und Natascha Becker in einer fast dreistündigen Diskussionsrunde auf dem Twitchkanal von Orkenspalter TV nach. Besonders gut wird herausgearbeitet, warum sich gerade J. K. Rowling nicht von ihrem Werk trennen lässt, da sie das selbst nicht macht und ihr Werk und ihre Fans selbst für ihre menschenverachtenden Ansichten vereinnahmt.

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#4 Phantastik Bestenliste August 2022

Die neue Phantastik Bestenliste ist mit vier Neueinsteiger*innen am Start: Von S. A. Chakraborty gibt es jetzt mit Das Königreich aus Kupfer die Fortsetzung zum in Ägypten angesiedelten Fantasyroman Stadt aus Messing. Alexandra Flint legt mit Two Sides of the Dark einen Young-Adult-Roman vor, in dem es um Genmanipulationen, Telekinese und Supersoldaten geht, aber unter Jugendlichen, die ein Partyleben genießen wollen. In Titans Kinder von Aiki Mira reist eine Gruppe von Wissenschaftler*innen zum titelgebenden Jupitermond Titan. Und Barbara Tapasco schildert in Die letzten Eschen die Abenteuer einer jungen Protagonistin in einer von einer Seuche heimgesuchten Fantasywelt.

#5 Die taz über Octavia Butler und die aktuelle Klimakrise

Schon vor dreißig Jahren hat die amerikanische Science-Fiction-Schriftstellerin Octavia Butler mit ihrer Parabel-Serie (Die Parabel von Sämann und weitere) ziemlich genau die heute stattfindende und eskalierende Klimakrise vorausgesagt. Houssam Hamade hat für die taz einen lesenswerten Artikel dazu geschrieben, der Butlers Werk mit den aktuellen Ereignissen verknüpft. Im Zentrum steht die Wellenförmigkeit der Extremereignisse, die nicht jeden Sommer stattfinden, aber immer häufiger. Und Butler hat scharfsinnig erkannt, dass es zuerst die Armen trifft, deren Bürgerrechte immer stärker auf der Strecke bleiben.

Markus Mäurer

Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel) und arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur. http://lesenswelt.de/