Markus Mäurer, 30.03.2023
Teil 2 unserer Reihe über phantastische Kleinverlage ist da. Neun weitere werden euch hier vorgestellt, dazu kommt ein erster Einblick in das Programm des neuen Memoranda-Imprints Carcosa.
In Teil 1 habe ich bereits einige interessante Kleinverlage vorgestellt und etwas dazu geschrieben, was sie besonders macht, warum es sich lohnt, ihre Programme anzusehen, aber auch, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Worauf ich nicht eingegangen bin, ist die Frage: Was ist eigentlich ein Kleinverlag?
Verleger Ernst Wurdack schreibt dazu, nach steuerrechtlicher Definition gelte man erst am ab einem Umsatz von 10 Millionen als Kleinverlag, alles darunter zählt als Kleinst- oder Microverlag.
Ohne die Umsätze der einzelnen Verlage zu kennen, vermute ich mal, dass die meisten aus dem Bereich Fantasy, Science Fiction und Horror eher in die Kategorie Kleinstverlag fallen. Aber wir sind ja hier nicht beim Finanzamt. Und obige Unterscheidung erscheint mir für einen solchen Artikel und im Alltagsgebrauch etwas übertrieben.
Der Umsatz ist für die Verlage natürlich wichtig, damit sie ihren Autor*innen, Lektor*innen, Korrektor*innen und Coverkünstler*innen Honorare zahlen und ihre Bücher produzieren können. Trotzdem dürfte es für viele Kleinverlage eher die Leidenschaft zur Literatur sein, die sie antreibt, weniger der wirtschaftliche Erfolg oder gar der Traum, damit reich zu werden. Viele Verleger*innen betreiben ihre Unternehmen eher nebenberuflich, da sie von den Einnahmen durch diese Tätigkeit allein nicht leben können (demnächst gibt es hier aus erster Hand einen Bericht aus dem Alltag eines Kleinverlegers). Um so bewundernswerter ist ihr Engagement, das für uns Leser*innen und die deutschsprachige Phantastikszene eine echte Bereicherung darstellt. Und natürlich auch für die Autor*innen, die dort Möglichkeiten finden, Titel jenseits von Mainstreamvorgaben und Marktkonventionen zu veröffentlichen. Und für einige waren die anfänglichen Kleinverlagsveröffentlichungen das Sprungbrett zu einer großen Karriere, die sie bis auf die Bestsellerlisten katapultiert hat.
Die folgenden Verlage kannte ich teilweise schon, auf einige bin ich aber erst dank eurer Vorschläge aufmerksam geworden.