TOR Team, 20.03.2021
Weiter geht's: die 100 besten Fantasy-Romane aller Zeiten (Teil 2, Titel 26 bis 50). Die Liste stellt kein Ranking dar. Weitere Teile der Serie hier:
- Top 100: Alle 100 Titel auf einen Blick
- zu Teil 1 (Titel 1 bis 25)
- zu Teil 3 (Titel 51 bis 75)
- zu Teil 4 (Titel 76 bis 100)
Zur Auswahl von "Die 100 besten Fantasy-Bücher aller Zeiten" auf Tor Online: Innerhalb von zwei Wochen wurden 460 verschiedene Titel nominiert. Aus diesen 460 Bücher hat eine achtköpfige Jury (vier Frauen, vier Männer) ihre 100 Favoriten ausgewählt. Los geht's mit den ersten 25 Titeln:
Erdzauber | Patricia McKillip (Riddle-Master, 1976–1979)
Die Schule der Rätselmeister beginnt als klassischer Reiseroman, in der der Nachwuchsherrscher des kleinen Agrar-Inselstaates Hed Morgan nach einer Reihe von Attentaten die weite Welt bereisen muss, um herauszufinden, was es mit der Prophezeiung, dem Stern auf seinem Gesicht und der magischen Harfe, die er unterwegs erhält, auf sich hat. Etwas altmodische, aber sympathische Fantasy, die es versteht, ihre Leser*innen mit relativ einfacher Magie zu verzaubern, und vor allem sprachlich schön geschrieben ist. Ein Buch, dass man stilistisch und inhaltlich als verträumt bezeichnen kann.
Der Fall Jane Eyre | Jasper Fforde (The Eyre Affair, Thursday Next, 2001)
Der Fall Jane Eyre ist ein relativ moderner Fantasyroman, der in einer modernen Parallelwelt spielt, in der die Literatur ungleich mehr Gewicht hat. Hauptfigur ist die zur Jurisfiktion gehörende Agentin Thursday E. Next, die dem Erzschurken Acheron Hades auf den Fersen ist, der in den Roman Jane Eyre von Charlotte Brontë gesprungen ist und die titelgebende Hauptfigur entführt hat. Fforde hat hier eine sehr humor- und liebevolle Welt gestaltet, in der die Literatur das Weltgeschehen beeinflusst und man auch die Literatur ganz konkret mit weitreichenden Folgen praktisch vor Ort im Buch beeinflussen kann. Es folgten sechs Fortsetzungen, von denen die letzte The Woman Who Died a Lot nicht auf Deutsch erschienen ist.
Feuer und Stein | Diana Gabaldon (Outlander, Highland-Saga, 1995–2014)
Mitte der 1990er löste Diana Gabaldon mit ihrer romantischen Fantasysaga einen Boom aus, der vor allem bei Leserinnen stattfand, die sonst nicht viel mit dem Genre am Hut hatten. Wobei sich der Fantasyanteil auch darauf beschränkt, dass die Militärkrankenschwester Claire Randall im Schottland des 18. Jahrhunderts landet, wo sie sich natürlich in einen patenten Schotten verliebt und mit ihren relativ modernen Ansichten in einer konservativen Gesellschaft überleben muss. Doch in der Geschichte steckt mehr als eine seichte Romanze. Das Aufeinanderprallen der Kulturen, das durch Rachels moderne medizinische Kenntnisse entsteht, erzeugt ein interessantes Spannungsfeld, dass sich mit Mythen und Aberglauben der vergangenen Jahrhunderte vermischt. Zehn Bände sind geplant, acht bisher erschienen. Die TV-Serie von 2014 verhalf den Büchern auch bei einer jüngeren Generation zu neuer Popularität.