Dass sich niemand mit Melniboné anlegen möchte, hat zwei Gründe: zum einen liegt es an dem undurchdringlichen Labyrinth, das die Einfahrt zur Insel bildet (was noch eine wichtige Rolle spielen wird), und zum zweiten an den Drachen, über die die Melnibonéer gebieten. Die schlafen teils Jahrzehnte lang, bevor sie geweckt werden können. Für viele Menschen der restlichen Welt sind die Menibonéer ein Mythos geworden. Elric wurde via Geburt zum Herrscher, doch sein Cousin Yyrkoon trachtet nach dem Rubinthron. Er lässt Elrics Geliebte Cymoril entführen, was eine ganze Reihe von Ereignissen in Gang setzt, die Elric schließlich zu seinem verfluchten schwarzen Schwert Sturmbringer führt.
Elric ist von Geburt an von schwächlicher Konstitution und kann seine Kräfte nur mit Hilfe verschiedener Drogen aufrechterhalten. Mit dem Schwert ist dies auch möglich, doch der Preis dafür ist hoch, es dürstet nach Seelen und führt ein gefährliches Eigenleben, das auch Elrics Gefährten in Gefahr bringt. Blut und Seelen für Arioch! lautet Elrics Kampfruf, wenn er in die Schlacht zieht, mit dem Schwert, das ihn oft in eine wilde Raserei bringt, in der er alles um sich herum abschlachtet. Deshalb möchte er die Klinge im Verlauf wieder loswerden, doch wie bei so vielen Süchtigen gelingt ihm dies nicht wirklich.
Die sechs Hauptbände der Elric-Reihe (Elric von Melniboné, Auf der See des Schicksals, Der Zauber des weißen Wolfes, Die schlafende Magierin, Der Fluch des schwarzen Schwertes und Sturmbringer) bilden in sich eine abgeschlossene Geschichte, die uns in die Welt des Albino-Herrschers einführt und sie auch zu einem befriedigenden Ende bringt. Sie sind zwischen 1961 und 1977 entstanden. Gerade den ersten Bänden ist noch anzumerken, dass sie teilweise aus mehreren Kurzgeschichten zusammengefügt sind, Elrics Abenteuer kommen sehr episodenhaft daher, was sich im Verlauf aber ändert. Die beiden Romane Am Hof der Perle und Die Rache der Rose entstanden 1989 und 1991, was dem Schreibstil deutlich anzumerken ist, die Handlung spielt aber innerhalb der sechs Hauptbände, weshalb sie in der neuen Prachtausgabe auch dort eingeordnet wurden, wo sie zeitlich in der Geschichte zu verordnen sind.
Die ursprüngliche Übersetzung der sechs Hauptbände stammt von Thomas Schlück, die der beiden zusätzlichen von Edda Petri und Haiko Langhans. Die aktuelle Neuübersetzung aller Bände hat Hannes Riffel übernommen.