Ihr Budget reichte für eine Startauflage von 3.000 schwarz-weißen Heften – die innerhalb weniger Tage ausverkauft waren. Damit hatten der 1954 geborene Laird und der 1962 geborene Eastman nicht gerechnet. Sie schafften es, noch mal 6.000 Exemplare nachzudrucken, die in den Comic-Läden (die sich in den USA im vorangegangenen Jahrzehnt als Direktmarkt etabliert hatten) weggingen wie heiße Pizza. Eastman und Laird arbeiteten sogleich am zweiten Heftabenteuer der Turtles, das Anfang 1985 erschien. Für das nächste US-Heft hatten sie 15.000 Vorbestellungen, für das achte 135.000. Sie kündigten ihre Brotjobs und widmeten sich fortan ganz ihrem wahr gewordenen Comic-Traum.
Was machte die Turtles, die kurz vor revolutionären Werken wie „Watchmen“, „Batman: Die Rückkehr des Dunklen Ritters“ und „Spider-Man: Kravens letzte Jagd“ aufschlugen, aus dem Stand so erfolgreich? Es schadete sicherlich nicht, dass Comics mit anthropomorphisierten Tierfiguren eine lange Tradition haben. In den 1970ern hatten Amerika und der US-Comic außerdem einen wahren Kung-Fu- und Kampfkunst-Hype gesehen, der ja nicht zuletzt Eastman zu seiner folgenschweren Turtle-Skizze inspiriert hatte.
Zudem parodierten die Turtles den Vibe der damaligen Comic-Trends: Allen voran Frank Millers „Daredevil“-Saga bei Marvel, die Ende der 1970er, Anfang der 1980er dessen Durchbruch als Autor und Zeichner war, platzte schier vor Ninja-Action. Doch Laird und Eastman parodierten auch die anhaltend populären Mutanten aus den „X-Men“-Comics von Chris Claremont, John Byrne und John Romita Jr., und die Nachwuchshelden aus „New Teen Titans“ von Marv Wolfman und George Pérez, die eine neue Generation von Nachwuchs-Helden mit Superkräften präsentierten.