Markus Mäurer, 02.07.2024
Außerdem in unser SFF News: Ein Video-Essay zur Frage, warum Fantasy oft im Mittelalter stecken bleibt, einer zur Entwicklung der epischen High Fantasy und etwas, das behauptet, ein Hellboy-Trailer zu sein.
Markus Mäurer, 02.07.2024
Außerdem in unser SFF News: Ein Video-Essay zur Frage, warum Fantasy oft im Mittelalter stecken bleibt, einer zur Entwicklung der epischen High Fantasy und etwas, das behauptet, ein Hellboy-Trailer zu sein.
Mit dem Trailer bin ich etwas spät dran, da ich aber die beiden Vorgängerfilme um den kleinen Bären mit einem gesunden Appetit für Marmeladenbrot zu den besten Kinderfilmen der letzten 20 Jahre halte, möchte ich ihn euch nicht vorenthalten. Die Geschichte führt Paddington zu seinen Wurzeln zurück. Etwas Sorge macht mir, dass dieses Mal nicht Paul King Regie führt, der leider zeitgleich mit Wonka beschäftigt war. Seinen Job hat Dougal Wilson (für seinen ersten Langfilm) übernommen. So ganz konnte mich der Trailer auch noch nicht abholen. Im englischsprachigen Raum startet der Film am 8. November, bei uns erst im Januar 2025.
Tina vom Youtube-Kanal Phantastische Zeit hat ein schönes Video zur Entwicklung der epischen High Fantasy erstellt. Darin geht sie auf die Ursprünge des Genres bei Tolkien ein, und macht dann einen Streifzug durch die amerikanische Fantasy der 1970er von Autor*innen wie Terry Brooks über Raymond Feist in den 80er und Tad Williams in den 90ern. Erwähnt die Ambivalenz, die George R. R. Martin mit seinem Lied von Eis und Feuer populär gemacht hat, den Grim-&-Gritty-Anteil von Joe Abercrombie und hat auch ein paar aktuelle Empfehlungen wie Ryan Cahill parat.
Der englischsprachige Youtube-Kanal Perseus Grim erklärt, warum Fantasy hauptsächlich in einem mittelalterlichen Szenario steckenbleibt. Damit ist kein (zwangsweise) eurozentrisches Setting gemeint, sondern der Status der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung. Und dabei spielt Magie eine wichtige Rolle. Grim ist der Ansicht, so sollte es sein, ich persönlich finde es toll, wenn Fantasyautor*innen Fortschritt in ihren Welten zulassen, wie Joe Abercrombie z. B., der in seine Low-Fantasy-Klingen-Welt ab A Little Hatred die industrielle Revolution einführt und der Perspektive der Arbeiterklasse viel Raum gibt.
Habt ihr nach dem letzten Hellboy (Call of Darkness, 2019) mit David Harbour gedacht, es könne nicht schlimmer kommen? Dann schaut euch mal den Trailer zum neuen Reboot an, von dem Hellboy-Schöpfer Mike Mignola im Vorfeld schon schwärmte, weil er direkt daran beteiligt ist. Ich bringe den Trailer hier auch nur, weil mich dieses Kuriosum in 480p etwas sprachlos zurückgelassen hat. Für so etwas hätte es in den 90ern nicht mal zu Direct-to-Video gereicht. Aber macht euch selbst ein Bild. Der Starttermin des Films bei uns ist noch unbekannt, und ich würde ihn hier auch nicht verraten – nicht, dass ihr euch den Film noch versehentlich anseht. Aber vielleicht bin ich da auch zu ungnädig und sollte erst mal den fertigen Film abwarten. An der Comicvorlage von Mignola und Richard Corben soll der Trailer schon recht nah dran sein.
Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel), arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur und ist auf Tor Online für das Content Management und die Redaktion verantwortlich.