Fantasy

Fünf Fantasy-Bücher mit einem Herzen im Titel

Collage mit den Covern der fünf im Artikel erwähnten Romane

Fantasyblogger, 21.03.2024

Haben wir hier nicht alle ein Herz für Fantasy? Aber hat die Fantasy auch ein Herz für uns? Fantasyblogger ist der Frage nachgegangen und stellt und fünf Bücher mit einem Herzen im Titel vor.

Das wohl bekannteste Buch der Literaturgeschichte mit einem Herzen im Titel dürfte „Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad sein (unter anderem Vorbild für den Vietnamkriegsfilm „Apocalypse Now“). Das Herz dient hier als Bild für den Kern der Finsternis und die Quelle, von der sie ausgeht.

Auch sonst eignet sich ein Herz gut als Bild, zum Beispiel für Emotionen wie Liebe (Liebende schenken sich ihr Herz) und Hass (das Herz vor etwas verschließen). Bei Fantasy-Büchern kommt, wie es sich für dieses Genre gehört, zudem Magie ins Spiel.

Das Herz der verloren Dinge | Tad Williams

Nicht bei allem, was ein Herz im Namen trägt, handelt es sich auch um ein Herz. So etwa in „Das Herz der verloren Dinge“ („The Heart of What Was Lost“) von Tad Williams. Das 2017 in deutscher Fassung erschienene Buch ist inhaltlich ein Nachklapp zu „Das Geheimnis der großen Schwerter“, einer Serie, die in den 80er- und 90er-Jahren erschien. Die Handlung von „Das Herz der verlorenen Dinge“ setzt etwa ein halbes Jahr nach der Entscheidungsschlacht zwischen Menschen und ihren Verbündeten sowie den Nornen ein. Die Nornen fliehen in ihre Heimat und erwehren sich einer Belagerung – unter anderem mit dem titelgebenden Herzen. Nur, dass es sich um ein Juwel handelt.

Das Buch war auch ein Wiedereinstieg in die Welt Osten Ard. Denn Tad Williams hatte sich nach rund zwei Jahrzehnten entschlossen, eine Fortsetzung zu schreiben. Mittlerweile steht „Der letzte König von Osten Ard“ kurz vor dem Abschluss.  

Das pechschwarze Herz | Brian Lee Durfee

Auch beim zweiten Beispiel geht es nicht um Emotionen oder ein Organ. Bei Brian Lee Durfee ist „Das pechschwarze Herz“ („The Blackest Heart“) ein magisches Artefakt. Es gehört zur Ausrüstung der legendären fünf Kriegerengel, die seiner Reihe den Namen gegeben haben.

Nach dem pechschwarzen Herz und vier weiteren Artefakten sucht eine Gruppe von Auserwählten. Aber auch andere versuchen die mächtigen Gegenstände zu finden. Wer Erfolg bei der Suche hat, wurde in der deutschen Fassung nicht mehr enthüllt. Während im Original noch Band 3 erschien, war in der Übersetzung nach zweien Schluss.                                                                                    

Das Herz im Glas | Katharina V. Haderer

Dass es sich bei einem Herzen um ein Organ handelt, darf aber auch mal wörtlich genommen werden. So macht es zum Beispiel die Österreicherin Katharina Haderer. In „Das Herz im Glas“ thematisiert sie unter anderem Organhandel. In der Felsenstadt Terra Talioni tötet jemand Unschuldige, um ihre Organe auf dem Schwarzmarkt an Blutmagier zu verkaufen.

Ein Drachenjäger und seine Schwester sind in diesem Fantasy-Roman mit Thriller-Elementen dem Täter auf der Spur. Allerdings stört sich nicht nur er an ihren Nachforschungen.  

Das Herz der Zwerge | Markus Heitz

Zu den erfolgreichsten Reihen der sogenannten Völkerromane gehörten „Die Zwerge“ von Markus Heitz. Und die Reihe zählt auch zu den langlebigsten. Nach fünf Bänden startete der deutsche Autor 2021 die Geschichte neu, indem er einen Zeitsprung machte und so unter anderem neue Figuren ins Spiel bringen konnte. Der zweite Band dieses Neustarts heißt „Das Herz der Zwerge“. Doch warum eigentlich? 

Der auf zwei Bücher aufgeteilte Band hätte genau so gut auch „Die Seele der Zwerge“ heißen können. Denn wenn es hier eine Geschichte auf der Meta-Ebene gibt, ist es die, die davon handelt, inwieweit sich auch die Zwerge als Verteidiger des Geborgenen Landes korrumpieren lassen. In diesem siebten Band der Reihe bekommen sie es mit einer Reihe von Gegnern zu tun: neuen, alten und wiedererstarkten und unerwarteten.

Das dunkle Herz des Waldes | Naomi Novik

Manchmal schummelt sich das Herz auch erst in der deutschen Ausgabe in den Titel. So auch bei „Das dunkle Herz des Waldes“ von Naomi Novik, einer Geschichte die auf polnischen Mythen und Märchen basiert. Der Originaltitel lautet „Uprooted“, also entwurzelt. Die deutsche Fassung bezieht im Titel schon mit ein, dass der Dunkle Wald eine Rolle spielt, der die Bewohner eines Dorfes an seinem Rand bedroht.

Ein Magier, der sich „Drache“ nennt, beschützt das Dorf, verlangt im Gegenzug aber, dass ihm alle zehn Jahre eine junge Frau dient. Das Buch hat Agnieszka zur Hauptfigur, die vom Drachen auserwählt wird, dabei eigene magische Fähigkeiten entdeckt und dem Drachen näherkommt. Insofern kommt hier ein Herz ins Spiel. Vor allem spielt der deutsche Titel aber auf den Herzbaum im Dunklen Wald an, in dem eine böse Königin bestattet ist.

Die vorgestellten fünf Romane sind nur Beispiel für eine Vielzahl von Fantasybüchern mit einem Herzen im Titel. „Tintenherz“ von Cornelia Funke gehört zu bekanntesten, die hier nicht berücksichtigt wurden.

Fantasyblogger

Fantasyblogger bloggt seit 2008 auf fantasyblogger.wordpress.com über Fantasybücher. Er schreibt vor allem Rezensionen und stellt neue Bücher vor. Außerdem führt er regelmäßig Interviews mit Autoren. Der Berliner bevorzugt komplexe Stoffe für Erwachsene, ist aber auch Jugendbüchern gegenüber nicht abgeneigt.

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