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Markus Mäurer, 06.06.2023
Außerdem in unseren SFF News: Die Phantastik-Bestenliste Juni, ein Shades-of-Magic-Readalong mit V. E. Schwab, das DLR sucht Science-Fiction-Autor*innen und Serienflash erklärt, was es mit der sogenannten Streaming-Purge auf sich hat.
Der neue Trailer zur 5. Staffel von Black Mirror stellt uns die neuen Folgen einzeln vor. Anders als der bisherige Teaser, der sehr kryptisch blieb, können wir hier schon einen guten Eindruck von einigen der neuen Episoden bekommen und in welche thematische Richtung sie gehen. Am 15. Juni geht es auf Netflix los. Ich bin schon sehr gespannt.
Unser Autor Lars Schmeinck arbeitet seit kurzem beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in der Zukunftsforschung (was für ein spannender Job!). Für die DLR Zukunftswerkstatt „Passagier 2050“ sucht er Science-Fiction-Autor*innen, um sich mit dem Thema Flugverkehr in der Zukunft auseinanderzusetzen und mögliche Szenarien zu erarbeiten. Ein spannendes Projekt, wie ich finde. Alle Informationen zu dem Projekt und der Bewerbung findet ihr hier.
Die aktuelle Phantastik-Bestenliste ist wieder am Start. Dieses Mal haben es drei neue Titel in die Top 10 geschafft. Und zwar Gespräche auf dem Meeresgrund von Root Leeb, das in poetischer Sprache von drei Verstorbenen erzählt, die eben Gespräche auf dem Meeresgrund miteinander führen. Der Schwur des Drachen von Elizabeth Lim, dem zweiten Teil der Sechs Kraniche-Dilogie mit Fantasy in chinesischem Setting. Und Im Namen des Wolfes von Richard Swan, Sekundärweltfantasy mit einem umherziehenden Richter, der mittels Magie einen Mord aufklärt.
Im Herbst erscheint mit V. E. Schwabs Threads of Power: Die feinen Fäden der Magie (The Fragile Threads of Power), der Auftakt einer neuen Serie, die in der Welt von Shades of Magic spielt. Deutscher Veröffentlichungstermin ist am 25. Oktober. Zur Vorbereitung darauf veranstaltet die Autorin einen Readalong. Das heißt, sie geht auf Youtube noch mal alle drei Teile der ursprünglichen Trilogie durch, stellt einzelne Kapitel oder Abschnitte vor und erzählt etwas zu ihnen. Wer also nicht noch mal alle drei Bände lesen möchte, bekommt hier die Erinnerungen aufgefrischt.
Große Streaming-Anbieter wie Disney+ haben jetzt damit angefangen, Filme und Serien aus dem Programm zu nehmen. Damit sind nicht die üblichen Lizenz-Titel gemeint, die kurz darauf dann bei einem anderen Anbieter wieder auftauchen, sondern auch Eigenproduktionen. Bei Disney+ zum Beispiel der Film Artemis Fowl. Aber auch die Fantasyserie Willow, die erst vor einem halben Jahr veröffentlicht wurde. Dadurch wollen die Anbieter Kosten sparen (es gibt auch große Entlassungwellen), z. B. indem sie Tantiemenzahlungen vermeiden, und Titel steuerlich als Verlust abschreiben. Die Chancen, dass sie anderweitig wieder verfügbar sein werden, dürften äußerst gering sein. HBO Max machte es schon ähnlich, mit Serien wie Final Space. Und auch Netflix soll demnächst damit anfangen.
Damit berauben sich die Streaming-Dienste eines weiteren Alleinstellungsmerkmals, das sie mal so besonders gemacht hat: dass alles jederzeit verfügbar ist. Dazu kommen Abo-Angebote mit Werbung, wöchentliche Folgenveröffentlichung und immer mehr Trash-Reality-TV-Formate. Damit ähneln die einst so einzigartigen Plattformen wie Netflix immer mehr jenen werbefinanzierten Privatsendern (Networks in den USA), von denen sich abzugrenzen doch einst das Erfolgsgeheimnis war. Ren vom Youtube-Kanal Serienflash fasst das in diesem Video ganz gut zusammen:
Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel) und arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur.
