Markus Mäurer, 12.11.2024
Außerdem in unseren SFF News: Der Gender-Swapped-Podcast diskutiert differenziert über Progressive Phantastik, der Guardian stellt einige der interessantesten Phanstastik-Neuerscheinungen der letzten Monate vor und Tom Cruise rennt wieder gegen das Ende der Welt.
Auch die BBC widmet sich der phantastischen Literatur. Neil Armstrong stellt uns Andrew Michael Hurleys gruselige Folk-Horrorstorys und die dazugehörige Verfilmung Starve Acre (leider nur bei Magenta TV verfügbar) vor. Armstrong lobt vor allem seinen anspruchsvollen und eleganten Schreibstil, erwähnt, dass Horrorliteratur auf dem englischsprachigen Buchmarkt gerade boomt und zitiert Wes Craven, der sagte: "Scary movies don’t create fear, they release fear" - was sicher auch auf Bücher übertragbar ist. Auf Deutsch ist bisher nur Hurleys Roman Loney bei Ullstein erschienen.
In der aktuellen Episode des Genderswapped Podcasts führen Lena Richter und Judith Vogt mit einigen Gäst*innen – darunter Iva Moor, Anna Zabini und Nora Bendzko – eine sehr interessante Diskussion zum aktuellen Stand der progressiven Phantastik in Deutschland. Dabei betreiben sie auch Ursachenforschung und versuchen herauszuarbeiten, warum sich das Genre auf dem deutschsprachigen Markt so schwer tut. Angeregt durch diese Folge habe ich mir auf meinem Blog ein paar Gedanken dazu gemacht, wie es progressiver Phantastik in einer regressiven Welt ergeht und warum sie weiterhin so wichtig ist.
Anders als bei entsprechenden deutschsprachigen Magazinen, widmet sich der britische Guardian regelmäßig der phantastischen Literatur. Von Lisa Tuttle gibt es dort eine kleine Sammlung von Kurzkritiken zu aktuellen Titeln. Darunter auch M. L Wangs Blood Over Bright Haven, das sie mit dem Werk Ursula K. Le Guins vergleicht und für den besten Fantasyroman des Jahres hält. Allerdings lobt sie auch The Road to Roswell von der sonst so großartigen Connie Willis, mit dem ich überhaupt nichts anfangen konnte.
Tom Cruise rennt und rennt und rennt. Doch der Teaser zu Mission Impossible – The Final Reckoning macht klar, dass es sich nach diesem Teil als Ethan Hunt ausgerannt hat. Für mich war die Reihe ab Teil 4 der bessere Bond, doch schon im letzten machten sich Ermüdungserscheinungen bemerbar und die Formelhaftigkeit schimmerte trotz spektakulärer Stunts zu stark durch. Ich hoffe, wir bekommen hier noch einen würdigen Abschluss, der sich auf die Stärken der Filmreihe besinnt. Kinostart ist am 21.5.2025.
Der ehemalige Sozialpädagoge und Absolvent der Nord- und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, der seit seiner Kindheit zwischen hohen Bücherstapeln vergraben den Kopf in fremde Welten steckt, verfasst seit über zehn Jahren Rezensionen für Fantasyguide.de, ist ebenso lange im Science-Fiction- und Fantasy-Fandom unterwegs (Nickname: Pogopuschel), arbeitet seit einigen Jahren als Übersetzer phantastischer Literatur und ist auf Tor Online für das Content Management und die Redaktion verantwortlich.
